Mittwoch, 27. Oktober 2010
Bar 25 der Film
Als Bonbon für alle die, die mehr als 500euro beisteuern winkt ein Sack Konfetti, in dem bei der Premierenparty als Ehrengast geworfen wird. Für alle anderen, deren finanzielle Mittel dafür nicht ausreichen wird man mindestens mit einem Download von Niconé & Sascha Braemers "Thänk you" belohnt.
Also nichts wie ab spenden, denn wäre es nicht wunderbar auf der Leinwand noch ein letztes Mal am Beichtstuhl vorbei zu schauen, für längere Zeit auf dem Klo zu verschwinden, im Circus zu tanzen oder einfach nur an der Spree die Sonne zu genießen.
Als Vorgeschmack und Spendenanreiz ein kurzer Teaser
Montag, 18. Oktober 2010
Bourgeois Bohème Berlin goes Berliner Zeitung
http://spreewild.de/blog/2010/10/18/prominent-gefragt-monsieur-bonaparte/
Sonntag, 3. Oktober 2010
Ich hasse Melodien
In 10 Teilen zeigen die Macher die Entwicklung des Krautrock mit dem Schwerpunkt "Kraftwerk". Durch Archivaufnahmen und Interviews (unteranderem Mitglieder von Kraftwerk und Kritikerlegende Dietrich Diederichsen), sowie der Einbeziehung der politisch-gesellschaftlichen Entwicklung der BRD wird dem Zuschauer ein eindrucksvolles Bild über die wohl wichtigste Phase der deutschen Popkultur vermittelt.
Donnerstag, 30. September 2010
Soloalbum
Dienstag, 28. September 2010
Neues vom Hexer
Zu sehen ist Herons in Schatten gehülltes Gesicht, das überlappt wird von Einblendungen dahin raternen Zügen und der Skyline New Yorks. Trotz der ruhig dahin fließenden Musik ist die Atmosphäre des Videos Cunninghamtypisch, das Gefühl der Gefahr ist omnipräsent. Jedoch verzichtet er auf gezielte Schrecken, wie in seinem 2005 veröffentlichten Kurzfilm "Rubber Johnny".
Die Wirkung des Films entfaltet sich durch die Reduktion der Tonspuren auf Gesang und den elektronischen Spannungsbögen, so wie der Einfügung von auf die Musik synchroniserten Field Recordings.
Orginal
Montag, 27. September 2010
Das Ende eines gelebten Traums und der Beginn eines neuen
Grade eben ist meine Bestättigung angekommen, dass ich in der Jugendredaktion der Berliner Zeitung schreiben kann. Hier nun meine Bewerbungstext, den ich schon lange Online stellen wollte aber nicht gewagt habe zu veröffentlichen. (wäre peinlich gewesen, wenn ich abgelehnt wurden wäre)
Also hier ist viel Spaß
Das Ende eines gelebten Traums
Sieben Jahre existierte in der Holzmarktstraße 25 in Berlin Friedrichshain ein urbanes Märchenland, das scheinbar aus einem längst vergessenen Kindertraum entsprang und zum Abenteuerplatz für Erwachsene wurde. Die legendäre „Bar 25“.
Schon seit Jahren von der Schließung bedroht muss die Bar nun endgültig ihre Tore schließen und bis zum 30.Oktober das Gelände am Spreeufer räumen. Auf dem Grundstück, das im Besitz der BSR ist, sollen nun im Rahmen des kontrovers diskutierten Bauprojektes MediaSpree Bürogebäude errichtet werden.
Angefangen mit einer mobilen Bar in einem Campingbus entstand in der Bar 25 eine Parallelwelt des Exzesses. In ihr fand die hedonistische Boheme und die Wohlstandsverwahrlosten Berlins ein Anlaufpunkt. Hier verschmolzen Hippieattitüde, Westernidylle und Technokultur in einem burlesk Zirkusambiente zu einem Lebensstil, der sich nachhaltig auf das Selbstverständnis der Feiergemeinschaft auswirkte. Wie Dionysos beschritt man den Weg des Exzesses und der Ekstase. Sätze wie, „ich war noch kurz in der Bar“ wurden zum Synonym für endlose Partys, deren Anfang und Ende nicht mehr auszumachen waren.
Die Bar war aber nicht nur die selbstzerstörerische Feierhölle, sie war ebenso Restaurant, Label, Spa, Hostel, Radiostation, sowie eines der wichtigsten Kulturprojekte der Berliner Subkultur mit Theater- und Filmaufführungen und Konzerten. Welchen stark Einfluss dieser Ort auf das künstlerische Leben und Schaffen hatte zeigt vor allem die Entstehung einer neuen Form von elektronischer Musik. Passend zur Philosophie, „the party never ends“, entstand ein monoton anmutender, psychedelischer Minimalsound, der durch seinen Verzicht auf Spannung und Dynamik, das Gefühl der Zeitlosigkeit untermalte.
Doch trotz aller Glorifizierung stand die Bar 25 immer wieder in der Kritik. Vor allem die Einlasspolitik und ihr elitärer Charakter,wirkten widersprüchlich zur Forderung „Spreeufer für alle“ der Initiative Media Spree versenken, bei der sich die auch die Betreiber engagierten. Dem erwidert Tobias Rapp, Journalist und Autor, in seinem Buch „Lost and Sound“, dass „wer seinen Besuchern extreme Freiräume eröffnet, einen hohen Schutzwall aufschütten muss“.
So werden sich noch in Jahren die Geister über die Bar 25 streiten. Unleugbar hingegen ist, dass die Schließung der Bar ein erhebliche Lücke in die Kunst- und Kulturszene reist und Berlin um einen magischen Ort ärmer macht. Was bleibt sind die Erinnerungen und unzähligen Anekdoten an durch tanzte Nächte, skurrile Begebenheiten und dem Gefühl wieder Kind zu sein.
Sonntag, 26. September 2010
Däumchen drehen für Afrika
Ein recht schöner Kontrast, der sich einem bot, zwischen "Hauptstadtadel-Jacken" und einer rechtfragwürdigen "Modenschau" im Konsumpalast, ob die ganze Aktion etwas bewirkt hat bzw. den einen oder anderen zum Nachdenken animiert hat, ist fraglich.
Samstag, 25. September 2010
Die letzten warmen Tage in Berlin
Genau der richtige Moment für einen kleinen Rückblick auf die letzten Monate, die von Exzess und Träumerei geprägt war.
Ein Ort, an dem diese beiden Komponenten eine Einheit verschmolzen war wohl die Bar25. Danke meiner Arbeit für DORFDISCO versackte ich dort mit Bonaparte und Chuckamuck, um über D12 und schlechten Kartoffelsalat zu diskutieren oder der Clubmate-Wodka zu fröhnen. Leider schloss die Bar vor ein paar Wochen, und die Tränen sicherlich vielen, als sie zurückdachten an die Erlebnisse und Geschichten, die sie dort erlebten.
Abgesehen vom Versacken in der Bar, prägte das Melt!, zahlreiche Partys und geleerte Bierflaschen die warme Jahreszeit und lehrte einem welcher dreckiger aber wunderschöne Diamant dieses gottverdammte Berlin ist.
Somit genießen wir den Herbst und schwelgen nostalgisch in Erinnerungen, bereiten uns vor die Sonne am Wochenende nicht mehr zu sehen, dafür das Strobskop in der Feierhöllen, sei es auf dem Technostrich in F-hain, in den Touristenclubs oder in den kleinen Nischen, die es noch zu erkunden gilt.
Freitag, 24. September 2010
Alles wieder offen
In den letzten Wochen und Monaten vollzog sich eine Entwicklung auf diesem Blog, die wohl symptomatisch für uns, die Schöpfung eines vermeidlichen Gottes, ist. Angefangen mit hohem Output sank die Anzahl an Posts und man meldete sich letztendlich als Alibi für seine Gewissen, um auf seine Existenz hinzuweisen. Das beste Beispiel für kindliche naive Euphorie.
Nichtsdestotrotz (was für ein wunderschönes Wort) begibt sich "MIT SEIFENBLASEN JONGLIEREN" in eine neue Runde der öffentlichen Prostitution und des vom Postfordismus verordneten Zwang zu Do-It-Yourself-Mentalität und kreativen Eigenvermarktung.
Wie werden sehen, wie lange dieses Hoch dieses Kulturkapitalismuses anhält, ganz im Sinne vom Max Webers treffender Analyse: "Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, - wir müssen es sein"
Montag, 6. September 2010
4 mal werden wir noch wach
Den Startschuss macht Nika Roza Danilova besser bekannt als Zola Jesus. Die 22 jährige Songwriterin und Sängern aus Pheonix erinnert musikalisch recht stark an Fever Ray, die auch dies Jahr beim Berlin Festival auftreten werden. Jedoch ist die düstere, schwer Atmosphäre, die Zola Jesus erzeugt, deutlich bedrückender und unzugänglicher als bei dem Soloprojekt von Karin Dreijer Andersson, Frontfrau von The Knife.
Zola Jesus wird am wird am Freitag von 19.15h bis 20.15h auf der Hangar-5-Stage zu sehen sein. Also Warm-Up ihr neues Video "Sea Talk" von Regisseur Jacqueline Castel, in ansprechender "The Ring"-Atmosphäre.
ZOLA JESUS "SEA TALK" MUSIC VIDEO from FUTURE PRIMITIVE FILMS on Vimeo.
Sonntag, 22. August 2010
Der letzte deutsche Moralist oder tötet Helmut Kohl
Wie kaum ein anderer Theater- und Filmregisseur rückte Schlingensief in die Öffentlichkeit durch provokante Filme (Das deutsche Kettensägenmassaker) und politisch-künstlerischen Aktionen, wie auf der Documenta 1997, auf der er mit einem Plakat forderte "Töte Helumt Kohl".
Dieses Verschmelzen zwischen Politik und Kunst, Mahnung und Provokation spaltete die Kritiker. Für die einen war Schlingensief, durch diese radikale Provokation, der letzte deutsche Moralist. Für die anderen hingegen nur Schausteller, der die Provokation der Provokation wegen ausreizte.
Unumstritten bleibt jedoch die Leidenschaft, mit der sich Schlingensief seiner Kunst hingab. Ruhe war für ihn Stillstand, die zum Tod führte. Auch nach seiner Krebsdiagnose setzte er ungehemmt seine Arbeit fort.
Tiefstes Beileid an seine Familie, Freunde und Wegbegleiter
Montag, 16. August 2010
Nach der Stille folgt der Sturm
Auch wird in der nächsten Zeit wieder öfter mit Seifenblasen Jongliert werden.
Also Salut und haltet die Augen offen.
Dorfdisco Reviews
Chuckamuck live im Bang Bang Club
http://www.dorfdisco.de/live/rau-jung-und-wild-chuckamuck.htm
Egotronic und Co. im Festsaal Kreuzberg
http://www.dorfdisco.de/live/die-netten-electro-punks-von-nebenan.htm
Bonaparte - My Horse Likes You
http://www.dorfdisco.de/cds/bonaparte-my-horse-likes-you.htm
Holy Ghost - Static On The Wire
http://www.dorfdisco.de/cds/holy-ghost-static-on-the-wire-ep.htm
Chris Cunningham auf dem MELT!
http://www.dorfdisco.de/live/zeit-fuer-ein-kleines-bisschen-horrorshow.htm
Zum Schluss noch ein paar Ohrwürmer
Dienstag, 4. Mai 2010
Montag, 3. Mai 2010
Ein kleiner Schritt für das Internet, ein großer Schritt für mich
mein erster Artrikel für Dorfdisco ist seit wenigen Minuten online.
Bitte lesen
Review "Ein Ausflug mit Freunden" von Egotronic
Sonntag, 2. Mai 2010
Ich Kommander, du Kommander - Telekommander im Glashaus
Zu Beginn des Abends wurde auf dem Gelände bei Folk entspannt, bevor gegen 22.30h das Glashaus seine Türen öffnete und die Party mit Chuckamuck begann. Die fünf Herren spielten sich in Rage, der Sänger verlor seine Hose und lebte seinen Rockstartraum in Boxershorst. Immerwieder wurde auf die Bühne gespuckt oder im Publikum gebadet. Leider bestand der größte Teil der Anwesenden aus Pseudorockern, die andeuteten sie würden den Pogo beherrschen, aber doch unfreundlich reagierten, wenn sie ein Ellenbogen traf. Um so erfreulicher war es als die Telekommanderfans den Bereich vor der Bühne übernahmen und die Möchtegernrocker verdrängten, um den Punk zu zelebrieren.
Nach Ende des Gigs von Chuckamuck und kurzer Umbaupause verwandelte sich mit betreten der Telekommandanten das Glashaus in einen Raum aus Schweiß, wild herum springenden Menschen und Electropunk. Perfekt gingen Rave und Gesellschaftskritik in einander, sodass man kaputt aber glücklich zurück zum Badeschiff ging und auf den 1.Mai wartete.
Ein Ausflug mit Drogen, lauter Musik und ohne Politik
Leider verliert Egotronic bei dieser ganzen Feierei zwischen Bier, Musik, Sex und komischen Substanzen ihr einstiges politisches Image aus den Augen. Tracks wie "Raven gegen Deutschland" gehören leider der Geschichte an, nichtsdestotrotz ein Album, das sich eignet die Nacht zum Tag zu machen und dann gleich in die Afterhour zu gehen, um dann wieder weiter zu feiern
Das Album kann man nach den Klick auf den Link hören
Mittwoch, 28. April 2010
Im Meer der Melancholie - Swim von Caribou
Montag, 26. April 2010

Ein trauriger, betrübter Blick, zwei abgeschlagene Hände, die an Flügeln in den Himmel steigen. Der ehemalige Besitz reagiert mit Teilnahmslosigkeit, sodass sich der Verdacht aufdrängt, dass er weitaus größere Sorgen mit sich trägt.
Diese Melancholie und Surrealität ist exemplarisch für die 50 Zeichnungen vom Münchener Streetartkünstler und Graphiker Roland Brückner, die in der WestBerlinGallery noch bis zum 22.Mai ausgestellt sind.
Brückners Protagonisten sind Wesen, die ein Geheimnis in sich wahren, das ihnen nicht ermöglicht frei oder glücklich zu sein. Selten richten sie ihre Blicke auf den Betrachter, weichen immer wieder aus und wollen sich dem Beobachter entziehen. Wegweiser für die Entzifferung des Geheimnisvollen sind die teilweise aufzufinden Schriftzüge und Wortfetzen auf den Bildern. Durch die besondere hohe Qualität der Graphiken und dem Streetartcharakter, der einerseits durch die Zeichenweise, andererseits durch die Wahl von aufgeschlagenen Skizzenbüchern als Leinwand hervorgerufen wird, verstärkt sich diese Empfindung und lässt den Eindruck entstehen, dass man immer wieder vor der Aufdeckung des Rätsels steht, jedoch im entscheidenen Moment in die Irre geführt wird.

Samstag, 24. April 2010
Propaganda, Propaganda, Propaganda
An dieser Stelle möchte ich mich auch gleichzeitig für die Veröffentlichung bedanken.
Wenn ihr es wagt den Link zu berühren, eröffnet euch das Leben dieses ungewöhnlichen Menschen.
Welche Umstände machen ein gutes Stück kaputt? - Der gute Mensch von Sezuan in der Schaubühne
Grade zu Zeiten der Finanzkrise bzw Kapitalismuskrise ist die Bedeutung dieses Parabelstücks nicht zu unterschätzen und könnte das Theater wieder als moralische Instanz etablieren, doch scheitert die Inszenierung von Friederike Heller an der Bedeutungschwere des Dramas. Statt einer Auseinandersetzung mit den Gründen weswegen die Prostituierte Shen Te, gespielt von Jule Böwe, gezwungen wird sich als ihr Vetter Shui Ta auszugeben, der rücksichtslos die Gesetze des Marktes anwendet, damit Shen Te als guter Mensch bestehen kann, sind die Charaktere oberflächlich und lächerlich. Die Nebenrollen verdrängen die Hauptrollen. Das Drama wird zu Lachnummer. Einzig und allein Sebastian Schwarz verleit der Inszenierung Niveau, in seiner Rolle als Flieger Yung Sun.
Ein weiterer Lichtblick sind Kante, die Band um Peter Thiessen, die die Musik von Paul Dessau und Liedtexte von Brecht in einen Mix aus elektronischen Experimenten und klassischen Popmeldodien Interpretieren.
Doch das reicht noch lange nicht aus um einen drei Stunden langen Abend zu retten. Eine ausführliche Kritik folgt auf Brennpunkt F!.
Montag, 19. April 2010
Listen to the girl - Dillion
Dillions´ Lieder strahlen eine besondere Schwere und Melancholie aus, die den Hörer sofort gefangen nehmen. Geht doch Dillion vollkommen in ihrer Musik auf. So war es nicht verwunderlich, dass das erste Kommentar "Dillion ist Musik", das ich nachdem Konzert hörte . Diese recht pathetischen Worte scheinen zwar ein wenig übertrieben und doch hat diese Aussage ihre Berechtigung, die jeder der ein Konzert mit ihr erlebt hat nicht anfechten kann und will.
Musikalisch wandert Dillion auf Klangteppichen, die an "Soap&Skin" erinnern, jedoch auf deren Theatralik und Exzentrik verzicht. Vieleher handelt es sich bei Dillion eine Person, die ohne Pathos ihre Gefühle glaubwürdig mitteilt.
Hans Unstern
Zusammen mit Ja, Panik, die Nein, Gelassenheit gegründet haben, nahm Unstern sein Album auf und wurde mit ihnen Brüdern im Geist, was man vorallem in der Lyrik deutlich wird. Das Album kann man auf der Homepage von Unstern hören. Hier ein kleiner Vorgeschmack.
Hi Freaks!
Als Support spielte "Dillion", eine herzergreifende Mischung aus Chanson und tiefster Melancholie, die teilweise an „Soap&Skin“ erinnerte. Jedoch wirkte Dillion weitaus zerbrechlicher mit ihrem Gesang und Klavierspiel, als Anja Franziska Plaschg.
Nach dem lieblichen Einklang in den Abend, betraten die Herren die Bühne, die damals Teil einer Jugendbewegung sein wollten und selber eine begründeten wollten und legten eine Show dar, die ironisch-pathetisch das Rockstartum auf die Schippe nahm. Sänger und Gitarrist Dirk von Lowtzow grüßte prahlerisch immer wieder „BERLIN“ und Berlin grüßte mit Sprüchen, wie „Fangt an zu Spielen, morgen ist Montag“. Diese wiederum auf spieß auf Freunde der Band, was deren Spiellust steigerte.
Um die zwei Stunden spielten die Wahlberliner ein Set, das ungewöhnlich rockig und lebhaft ausfiel und keinen Verdacht der verbohrten Intellektuellen ließ. Zwischendurch folgten Ansagen, die die Nostalgie an die alten Zeiten weckte und so sah man ältere Männer pogen und schwitzen, und kurzzeitig waren sie wieder die Studenten, die damals dachten „die Welt kann mich nicht mehr verstehen“.
Mittwoch, 14. April 2010
Das Unfassbare versuchen in Worte fassen
Ich bin sprachlos,eben habe ich von diesem Video erfahren, das von Wikileaks hochgeladen wurde. Wikileads sieht sich als Opposition und Gewissen der medialen Welt und stellt Inhalte online, die lieber Firmen und Staaten geheimhalten wollen.
Dieses Video ist auf zwei Weisen schockierend, zu einem zeigt es die Kaltblütigkeit, die sich während eines Krieges entwickeln kann und den Mensch von seiner Menschlichkeit distanziert. Zum Anderen wirkt diese Art der Kriegsführung, wie ein Videospiel. Man drückt auf einem Knopf, Schüsse fallen, Menschen liegen tot auf dem Boden. Den Ablauf der Geschehnisse ist auf einem Bildschirm sichtbar. Der Täter ist nicht unmittelbar mit seinem Opfer und seiner Tat konfrontiert. Das Töten wird abstrakt.
Auf Grund dieses Videos gedenke ich nun öfter politische Themen aufzugreifen und diesen Blog nicht nur ausschließlich mit Inhalten aus dem Bereich der Popkultur zu füllen.
Stockhausen, das Radio und Ich
Stockhausen prägte, wie kaum ein anderer Künstler aus dem Bereich der klassischen Musik, die Popkultur so stark. Mit seinen Experiment der elektronischen Klangerzeugung, die in "Gesang der Jünglinge" als perfekte Synthese von natürlichen und künstlich erzeugten Tönen gipfelte, gilt er als Wegbereiter von "Kraftwerk" oder "The Knife".
Wie bei zahlreichen exzentrische Künstler trifft auch die Bezeichnung "Genie und Wahnsinn" auf Stockhausen zu. So stand er unter starker Kritik, wegen seiner Ansicht, der 11.September sein "das größte Kunstwerk, was es je gegeben hat".
Montag, 12. April 2010
squatting. erinnern, vergessen, besetzen
Unter dem Titel "squatting. erinnern, vergessen, besetzen" zeigt die Temporäre Kunsthalle Berlin eine 22teilige Werkschau von 17 Künstlern. Die ausgestellten Exponate reichen hierbei von Videoinstallation, Fotografie, Malerei bis ihn zu Skulpturen und nehmen inhaltlich Bezug auf das Leitthema der Ausstellung. Jedoch fällt diese thematische Einheit nicht beim ersten Blick dem ungeübten Galeriebesucher auf und verlangt somit eine inhaltlich Auseinandersetzung mit den vertretenden Künstlern vor oder nach dem Museumsbesuch. Dementsprechend ist es schwierig, die "ikonische Inszenierungspraxis" von dem Künstler Tilo Schulz und dem Ausstellungsleiter Jörg van den Berg zu durchschauen, bei der die Werk inhaltlich gegenseitig aufeinander Bezugnehmen. Dies ist beim dem namenlosen Werk des Berliner Künstlers Carsten Fock der Fall. Das zentral positionierte, aus zahlreichen Farbschichten bestehende Werk korrespondiert mit seiner inhaltlichen Vielfalt, die von religöser Symbolik bis hin zur nicht Bestimmbarkeit des Augenblickes reicht, mit den vertreten Werken von Franka Hörnschemeyer, Gitte Vilesen und Antje Majewskis. So kopflastig sich dies anhört ist es dann auch. Wer hofft sich einfach Moderne Kunst erschließen zu können irrt.
Nichtsdestotrotz schadet ein Besuch nicht. Manche der Werke sind auch ohne tiefgehendes Verständnis bemerkenswert, wie zum Beispiel die Installation "Same Dice" von Franka Hörnschemeyer. Eine zwei Meter hohe Rigipsskulptur, die einem beim Betreten des Ausstellungsraumes beinahe erdrückt. Wer sich nachhaltig an die Ausstellung erinnern möchte, kann die ausliegenden Poster von Šejla Kamerić mitnehmen, auf denen schwarz-weiß Fotografien mit Zitaten von Jimmy Hendrix oder Marcel Duchamp kombiniert wurden.
Drunken Girls dance yourself clear
LCD Soundsystem – Dance Yrself Clean
LCD Soundsystem – I Can Change
Freitag, 9. April 2010
God save Malcolm McLaren
Dies ist nur ein kleiner Ausriss aus dem Schaffen des Mannes der die Provokation und das Exzentrische so liebte und selbst doch eher im Hintergrund die Fäden zog.
Auf dem OnlineFeuilleton Brennpunkt F! werde ich demnächst ein ausführlichen Artikel über diesen Mann veröffentlichen, der die Popkultur so nachhaltig geprägt hat.
Donnerstag, 8. April 2010
Mittwoch, 7. April 2010
Why I Might Be Wrong? Auf ich und du in der Volksbühne
Das Konzert eröffnete Josiah Wolf, hauptberuflich Drummer bei Why?, diesmal jedoch als Solokünstler auf der Bühne, um sein Album „Jet Lag“ zu präsentieren. In einer Mischung aus Folk und Indie, allein mit Gitarre und Schlagzeug, spielte er souverän sein Unpluggedset. Recht beeindruckend war es zu sehen, wie dieser Mann synchron mit Bassdrum und Hi-Head, in unterschiedlichen Rhythmen sich selbst zu seinem Gesang und Gitarrenspiel begleitete. Eine angenehme Ruhe lag im Raum und dem Auftritt folgte der traditionelle Gang zur Bar.
Während der Umbaupause wurde sich wieder mit den existenziellsten Lebensmitteln eingedeckt und vor der Bühne Position bezogen. Als Why? ihre Plätze einnahmen und der erste Ton erklang begann der Raum zu oszillieren und die Melange aus HipHop und Indie bewirkte manch sonderbaren Anblick, so fingen einige Hipster auf einmal an zu rappen, eine schöne neue Form der Subkulturverständigung. Zwei Stunden lieferten Why? ein gelungene Show, deren heimlicher Star Josiah Wolf gewesen ist, der eindrucksvoll seine Künste als Drummer unter Beweis stellte, wenn er seine Beats spielte und gleichzeitig auf dem Xylophon die Klangbausteine zu Melodien zusammenführte.
Sonntag, 4. April 2010
Why I might be Wrong?
Ein kleines bisschen Ausnahmezustand! oder doch eher Monotonie
Zwei oberkörperfreie Männer tanzen ekstatisch vor der Bühne auf der Paul Kalkbrenner an Knöpfen dreht und Regler hochschiebt. Aufeinmal werden sie von der Security auf gefordert ihre T-Shirts an zuziehen. Es folgt eine Diskussion über das Für und Wider der Körperbekleidung. Diese kleine Begebenheit steht exemplarisch für das Paul Kalkbrenner Konzert gestern in der Arena, das unter dem Motto "Noch ein bisschen mehr Ausnahmezustand" beworben wurde. Aus sich heraus gehen war erlaubt, aber der Rahmen sollte nicht gesprengt werden. Dabei begann mit Simina Grigoriu als Support alles relativ vielversprechend, auch die ersten Tracks von Kalkbrenner brachten die Arena in Euphorie, doch als dann kurzzeitig die Musik ausging, deutete sich bereits an, dass der Funke bei "Paule" noch nicht übergesprungen war. Der mediale Hype seit "Berlin Calling" in dem er als DJ Ickarus in glaubwürdiger Weise die Elektro-Szene Ottonormalo nähre braucht, konnte er nicht gerecht werden, zu unscheinbar wirkte er an seinem Pult, auf dem sich seine Arbeitsmaterialen Software-Synthesizer, Sequenzer, Midi-Controllern usw. türmten. Auch das dauernd Wechselspiel von fade-in, fade-out des Basses, welche zwar immer seinen Zweck erfüllte wirkte nach ca. 4 Stunden etwas ermüdend und einfallslos. Doch der gezielte Ausnahmezustand konnte trotzdem manchmal erreicht werden, vorallem sein Medly aus Stücken von Berlin Calling, darunter vorallem Altes Karmuffel, dankte ihm die Menge.
Freitag, 2. April 2010
ATM Gallery - Ein Vermittler in der Street-Art-Krise?
Ein Vermittler zwischen den Interessengruppen scheint die ATM Gallery in der Brunnenstraße 24 zu sein. Nach eigener Darstellung geht es " ATM nicht darum Streetart von der Strasse zu verbannen und im White Cube zu verankern - vielmehr sollen Bewusstsein und Akzeptanz für diese Kunstform etabliert werden" Ob der hohe idealistische Anspruch der Betreiber umgesetzt werden kann bleibt ab zu warten, dennoch ist das Konzept von monatlich wechselnden Ausstellungen, um die Differenziertheit der Street-Art-Szene zu präsentieren lobenswert. Noch bis zum 24.04.2010 stellt die Galerie Werke der beiden Spanier Ciscoksl & Fafa aus. Auffällig bei den zu sehenden Exponaten ist der hohe Realismusgehalt. Es werden die Grenzen aufgehoben zwischen Urban-Art und Contemporary Art. Beim betrachten der Bild kommt einem die Frage auf, handelt es sich um Street-Artkünstler oder sehen sich Ciscoksl & Fafa als Porträtmaler dieser Kunstbewegung. Ein Besuch ist die Galerie alle Mal wert, egal wie man sich in der aktuellen Vermarktungsdiskussion positioniert oder einfach nur Kunst genießen möchte, denn das ist Street-Art ohne Frage.
Dienstag, 30. März 2010
Libertines spielen theoretisch wieder zusammen
Ansonsten ist das Line-Up der beiden Partnerfestivals auch recht ansehnlich. Mit dabei sind Arcade Fire, Queens of the Stone Age, Delphic und Phoenix. Wer also vom 27. bis 29. August nichts weiter vor hat sollte sein Sparschwein plündern und nach Leeds und Reading aufbrechen.
Spex Live im Berghain
"Am Eingang herrscht Diktatur, auf der Tanzfläche jedoch Demokratie. Es ist schwer reinzukommen, aber sobald man mal drin ist, sind die Stars nichts, weil jeder ein Star ist." Diesen Satz schrieb die Pop-Art-Legende Andy Warhol über das hedonistische Zentrum New Yorks der siebziger Jahre, dem Studio 54. Dieses Zitat lässt sich auch auf die Berliner Tanzinstitution "Berghain" ummünzen. Dort findet am 12. Mai, wiedereinmal ein Abend im Rahmen der von der Popkulturzeitung Spex veranstalteten Konzertreihe "Spex Live" statt, die die Brücke zwischen Indiependent und elektronischer Tanzmusik spannen wird. Zu Beginn der Veranstaltung geben sich Hight Places und Robyn die Ehre, nach deren Performances werden die Floors der Panorama Bar, des Berghain-Floors und des Lab.Oratory geöffnet. Dort werden dann bis in die frühen Morgenstunden unterandrem die Resident-Djs nd_baumecker und Marcel Dettmann auflegen.
So scheint das Line-Up auf dem ersten Blick vielversprechend zu sein. Mal sehen wie stark der Betonklotz im Herzen Berlins in Vibrationen kommen wird.
Fembot by robyn
Sonntag, 28. März 2010
Wer wird denn rumstehen? Wir wollen euch tanzen sehen
Bei der Covergestaltung bleiben sich Egotronic auch diesmal treu, war das letzte Layout eine Hommage an The Clashs "London Calling", dient diesmal das Cover von "Stay Where the Pepper Grows" dem Debüt der Punk-Hardcoreband Hammerhead, als Vorlage, die mit einen Foto des Geiseldramas von Gladbeck seinerzeit provozierte.
Das Egotronic eine Band ist, die man lieber im Kollektiv hören sollte, gibt es auch eine Tour, bei der auch Frittenbude und Saalschutz am Start sind. Am 14.05. kann man sich im Festsaal Kreuzberg vom neuem Album überzeugen. Dann steht die Frage wieder im Raum, wer wird denn rumstehen? Wir Wollen euch tanzen sehen.
Mittwoch, 24. März 2010
Kele Okereke on Tour
Alle Jahre wieder - das Berlin Festival wirft seine Schatten voraus
Auf Grund der ersten Bestätigungen kann man dementsprechend eine würdige Fortsetzung der Festivalreihe hoffen, nur diesmal bitte mit etwas besserem Sound.
Montag, 22. März 2010
Congratulations als Album-Stream out now
Wer den Link weiter verfolgt kann sich in die neue Welt der Träumer eintauchen
Sonntag, 21. März 2010
Sprachlos
Im Würgegriff der 80er - Head First von Goldfrapp
Montag, 15. März 2010
O.Children
Kandi und seine drei Kollegen aus einem der ärmsten Viertel Londons spielen New-Wave-Postpunk in einer rechtansprechenden Art und Weise. Schon im letzten Sommer machten sie mit ihrer Single "Dead Disco Dancer" auf sich aufmerksam, nun ist die neue Single "Ruins" bzw. ein neues Video dazugehöriges veröffentlicht wurden. All dies ist schon mal ein Vorgeschmack auf das Debütalbum, das der Zeit in Arbeit ist.
Samstag, 13. März 2010
Donnerstag, 11. März 2010
Fashion and Art auf 3min.de - oder die Diktatur der Popkultur
"The Zoo" ist ein Fashionblog, der auf den Straßen Ausschau nach interessanten, inovativen Outfits hält und kurze Interviews mit den spontanen Models führt. Dabei werden nicht nur (vielleicht) nützliche Hinweis für den eigenen Look gegeben, sondern auch das ein oder andere Geheimnis gelüftet, z.B. wer hinter der Werbekampagne von Johnny Walk steckt. Geheimnisse werden auch bei "Art Talk" gelüftet. Hier wird, welch Wunder, zeitgenössische Kunst und deren Künstler thematisiert. Ebenfalls durch Gespräche mit den schrillsten Künstlern unserer Zeit, versucht man einen Einblick in deren Denken und Arbeitsweise zu bekommen. Vielleicht hilft das Videointerview mit Jonathan Meeses, dem einem oder anderem seine Forderung nach einer "Diktatur der Kunst" zu verstehen.
Mittwoch, 10. März 2010
Neues von den "Kids"
Wir freuen uns auf den 9.April, dann erscheint "Congratulations", dass ein wenig mehr erwachsene Träumer verspricht, wobei das Cover (siehe Bild) etwas anderes verspricht.
Montag, 8. März 2010
Wenn sich zwei Erneuerer treffen - The Knife vertonen Charles Darwin
"Die Entdeckung der Evolution schließt die Einsicht ein, dass unsere Gegenwart mit absoluter Sicherheit nicht das Ende (oder gar das Ziel) der Entwicklung sein kann", dies stellte der Arzt und Journalist Hoimar von Ditfurth fest. Evolution heißt Fortschritt, sowie auch Progressivität als Pseudonym für das schwedische Electro-Avantgardeduo "The Knife" steht. Dementsprechend passt es, wie die Faust aufs Auge, dass die Geschwister Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijerauf im letzten September zum 100.Geburtstag von Charles Darwin seine Evolutionstheorie vertonten und mit der dänischen Theatergruppe Hotel Pro Forma als Oper inszenierten. Auf dem neuem Doppelalbum von "The Knife", "Tomorrow, In A Year" kann man nun zu Hause in den musikalischen Evolutionsprozess eintauchen. Jedoch fordert das 1Stunde und 50 Minuten lange Werk den Hörer heraus, findet hier doch keine harmonische Illustrierung von "Über die Entstehung der Arten" das Hauptwerk Darwins statt, sondern wird die Entstehung des Lebens in seiner Differenziertheit in dissonante Klänge, Piepen und Geräusche versetzt. Die archaische Ausgangssituation, die Stunde Null der Existenz des Lebens wird gekonnt von den schwedischen Soundtüfftlern und Grenzgängern, die sich meistens selbst mit naturalistischen Vogelmaskenin in die Öffentlichkeit begeben, in eine bildschwere Musiksprache umgesetzt. Zum Schluss bleibt die aufwühlende Erkenntnis, wir Leben und ahnen unseren Ursprung zu kennen.