Den ersten, den ich an der Garderobe sah, war Jonathan "Yoni" Wolf, Sänger von
Why?, verwickelt in Smalltalk. Kurz darauf durchschreitet
Lisa von Billerbeck, Frontfrau von I might be wrong, im Sonic Youth T-Shirt das Foyer der Volksbühne. Es scheint als wäre man in einem Jugendclub, jeder kennt jeden, das Bier ist billig und die Bandmitglieder wandeln als Normalsterbliche durch das Publikum, das anscheinend größtenteils aus Freunden und Familien besteht. Doch dies stimmt natürlich nur halb.
Das Konzert eröffnete Josiah Wolf, hauptberuflich Drummer bei Why?, diesmal jedoch als Solokünstler auf der Bühne, um sein Album „Jet Lag“ zu präsentieren. In einer Mischung aus Folk und Indie, allein mit Gitarre und Schlagzeug, spielte er souverän sein Unpluggedset. Recht beeindruckend war es zu sehen, wie dieser Mann synchron mit Bassdrum und Hi-Head, in unterschiedlichen Rhythmen sich selbst zu seinem Gesang und Gitarrenspiel begleitete. Eine angenehme Ruhe lag im Raum und dem Auftritt folgte der traditionelle Gang zur Bar.
Nachdem jeder mit Bier und Brezeln eingedeckt gewesen ist, begann das Heimspiel von „I might be wrong“. Doch die erhoffte Euphorie blieb aus, keiner im Publikum stand auf, die Stimmung blieb eher verhalten. Zu unsicher wirkte die Band, vor allem Keyboarderin Ann Schönwald . Alles im allen wirkte es tatsächlich nun so, als sei man in einem Jugendclub. Leute unterhielten sich, die Musik eher nebensächlich, man klatschte höfflich, wenn ein Song zu Ende war. Auch wurde keine Zugabe eingefordert, was sicherlich enttäuschend gewesen ist für die Band.

Während der Umbaupause wurde sich wieder mit den existenziellsten Lebensmitteln eingedeckt und vor der Bühne Position bezogen. Als Why? ihre Plätze einnahmen und der erste Ton erklang begann der Raum zu oszillieren und die Melange aus HipHop und Indie bewirkte manch sonderbaren Anblick, so fingen einige Hipster auf einmal an zu rappen, eine schöne neue Form der Subkulturverständigung. Zwei Stunden lieferten Why? ein gelungene Show, deren heimlicher Star Josiah Wolf gewesen ist, der eindrucksvoll seine Künste als Drummer unter Beweis stellte, wenn er seine Beats spielte und gleichzeitig auf dem Xylophon die Klangbausteine zu Melodien zusammenführte.
Nachdem Konzert sah man die Bands dann am Fanshop ihre CDs und T-Shirts verkaufen und mit dem Zuschauer sich unterhalten und man dachte der Name der Location, „Volksbühne“, wird ihren Namen gerecht, Künstler und Publikum auf einer Ebene.
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