
Ein trauriger, betrübter Blick, zwei abgeschlagene Hände, die an Flügeln in den Himmel steigen. Der ehemalige Besitz reagiert mit Teilnahmslosigkeit, sodass sich der Verdacht aufdrängt, dass er weitaus größere Sorgen mit sich trägt.
Diese Melancholie und Surrealität ist exemplarisch für die 50 Zeichnungen vom Münchener Streetartkünstler und Graphiker Roland Brückner, die in der WestBerlinGallery noch bis zum 22.Mai ausgestellt sind.
Brückners Protagonisten sind Wesen, die ein Geheimnis in sich wahren, das ihnen nicht ermöglicht frei oder glücklich zu sein. Selten richten sie ihre Blicke auf den Betrachter, weichen immer wieder aus und wollen sich dem Beobachter entziehen. Wegweiser für die Entzifferung des Geheimnisvollen sind die teilweise aufzufinden Schriftzüge und Wortfetzen auf den Bildern. Durch die besondere hohe Qualität der Graphiken und dem Streetartcharakter, der einerseits durch die Zeichenweise, andererseits durch die Wahl von aufgeschlagenen Skizzenbüchern als Leinwand hervorgerufen wird, verstärkt sich diese Empfindung und lässt den Eindruck entstehen, dass man immer wieder vor der Aufdeckung des Rätsels steht, jedoch im entscheidenen Moment in die Irre geführt wird.
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