Am 21.04 war die Premier von "der gute Mensch von Sezuan" in der Schaubühne. In dem Stück von Bertholt Brecht wird die Frage thematisiert, kann ein Mensch gut sein, wenn ihm die gesellschaftlichen Bedingungen entgegen wirken?
Grade zu Zeiten der Finanzkrise bzw Kapitalismuskrise ist die Bedeutung dieses Parabelstücks nicht zu unterschätzen und könnte das Theater wieder als moralische Instanz etablieren, doch scheitert die Inszenierung von Friederike Heller an der Bedeutungschwere des Dramas. Statt einer Auseinandersetzung mit den Gründen weswegen die Prostituierte Shen Te, gespielt von Jule Böwe, gezwungen wird sich als ihr Vetter Shui Ta auszugeben, der rücksichtslos die Gesetze des Marktes anwendet, damit Shen Te als guter Mensch bestehen kann, sind die Charaktere oberflächlich und lächerlich. Die Nebenrollen verdrängen die Hauptrollen. Das Drama wird zu Lachnummer. Einzig und allein Sebastian Schwarz verleit der Inszenierung Niveau, in seiner Rolle als Flieger Yung Sun.
Ein weiterer Lichtblick sind Kante, die Band um Peter Thiessen, die die Musik von Paul Dessau und Liedtexte von Brecht in einen Mix aus elektronischen Experimenten und klassischen Popmeldodien Interpretieren.
Doch das reicht noch lange nicht aus um einen drei Stunden langen Abend zu retten. Eine ausführliche Kritik folgt auf Brennpunkt F!.
Samstag, 24. April 2010
Welche Umstände machen ein gutes Stück kaputt? - Der gute Mensch von Sezuan in der Schaubühne
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