Montag, 1. März 2010
Liebe ist für alle da
Tristan steht unschlüssig auf dem S-Bahnbahnsteig und ist mit sich selbst im Zwist in welche Richtung er fahren soll, nach Westberlin zum Flohmarkt am Fehrbelliner Platz oder nach Pernzlauer Berg in den Mauerpark. Während seines innerlichen Disputs, beim Abwägen von Argumenten für den einen Ort und Gegenargumenten für den anderen, beim Kalkulieren von Tabellen und anderen Hilfsmitteln, die die Findung einer Lösung erleichtern sollen, richtet sich seine Aufmerksamkeit auf einen Mann, der auf dem Boden hockt. Mit seichten und liebvollen Bewegungen streichelt dieser eine vor ihm liegende Milchschnitte und seine Augen, vor denen leichtfettendes Haar hängt, sind mit solch inbrünstiger Sinnlichkeit und Geborgenheit gefüllt für das Konfekt aus Milchcreme und Schokoladenboden, dass es einen unweigerlich rührt. Fasziniert von diesem Bild, steigt Tristan in die nächste Bahn und merkt erst Minuten später, dass er sich in Bewegung befindet.
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