Dienstag, 30. März 2010

Libertines spielen theoretisch wieder zusammen

Ob aus finanziellen Gründen oder der gemeinsamen Freude an der Musik (ersteres wird eher vermutet), The Libertines werden auf den Reading-Festival und Leeds-Festival performen. Nach der Bandauflösung werden John Hassall, Gary Powell, Carl Barat und nicht zu vergessen Pete Doherty wieder zusammen auf einer Bühne stehen. Mal sehen, wie sie sich präsentieren und welche Skandale wieder von der musikalischen Qualität der Band ablenken werden.
Ansonsten ist das Line-Up der beiden Partnerfestivals auch recht ansehnlich. Mit dabei sind Arcade Fire, Queens of the Stone Age, Delphic und Phoenix. Wer also vom 27. bis 29. August nichts weiter vor hat sollte sein Sparschwein plündern und nach Leeds und Reading aufbrechen.

Spex Live im Berghain


"Am Eingang herrscht Diktatur, auf der Tanzfläche jedoch Demokratie. Es ist schwer reinzukommen, aber sobald man mal drin ist, sind die Stars nichts, weil jeder ein Star ist." Diesen Satz schrieb die Pop-Art-Legende Andy Warhol über das hedonistische Zentrum New Yorks der siebziger Jahre, dem Studio 54. Dieses Zitat lässt sich auch auf die Berliner Tanzinstitution "Berghain" ummünzen. Dort findet am 12. Mai, wiedereinmal ein Abend im Rahmen der von der Popkulturzeitung Spex veranstalteten Konzertreihe "Spex Live" statt, die die Brücke zwischen Indiependent und elektronischer Tanzmusik spannen wird. Zu Beginn der Veranstaltung geben sich Hight Places und Robyn die Ehre, nach deren Performances werden die Floors der Panorama Bar, des Berghain-Floors und des Lab.Oratory geöffnet. Dort werden dann bis in die frühen Morgenstunden unterandrem die Resident-Djs nd_baumecker und Marcel Dettmann auflegen.
So scheint das Line-Up auf dem ersten Blick vielversprechend zu sein. Mal sehen wie stark der Betonklotz im Herzen Berlins in Vibrationen kommen wird.

Fembot by robyn


Sonntag, 28. März 2010

Wer wird denn rumstehen? Wir wollen euch tanzen sehen

Es ist soweit.Die Sex Pistols des Electro-Punks, Egotronic, veröffentlichen am 30.04 ihr neues Album "Ausflug mit Freunden". Dieser Name scheint auch wie die Faust aufs Auge zu passen, sind doch an diesem Werk zahlreiche Künstler aus dem Umfeld des Electro-Punk-Labels Audiolith beteiligt. Mit dabei sind Frittenbude, Yari, Saalschutz und viele Weitere. Ein erster Eindruck kann man auf dem Blog von Mastermind Torsun anhören. Soundtechnisch scheinen sich die Wahlberliner weiterentwickelt zu haben, was dem erwarteten Partyrausch nicht verringern sollte.
Bei der Covergestaltung bleiben sich Egotronic auch diesmal treu, war das letzte Layout eine Hommage an The Clashs
"London Calling", dient diesmal das Cover von "Stay Where the Pepper Grows" dem Debüt der Punk-Hardcoreband Hammerhead, als Vorlage, die mit einen Foto des Geiseldramas von Gladbeck seinerzeit provozierte.
Das Egotronic eine Band ist, die man lieber im Kollektiv hören sollte, gibt es auch eine Tour, bei der auch Frittenbude und Saalschutz am Start sind. Am 14.05. kann man sich im Festsaal Kreuzberg vom neuem Album überzeugen. Dann steht die Frage wieder im Raum, wer wird denn rumstehen? Wir Wollen euch tanzen sehen.





Donnerstag, 25. März 2010



Ein kleiner Vorgeschmack auf das Berlin Festival

Mittwoch, 24. März 2010

Kele Okereke on Tour

Bandpause heißt nicht gleich Kreativpause. Kele Okerek, Sänger der Band Block Party, pfeilt an seinem ersten Soloalbum und ist demnächst auf Tour. Auch Berlin wird er beehren. Am 22.Mai wird er im Weekend-Club spielen. Wir sind gespannt, was diese Location und dieser Mann für uns bereithält.

Alle Jahre wieder - das Berlin Festival wirft seine Schatten voraus

Die Festivalsaison naht und auch die Hauptstadt veranstaltet zum 5. Mal das "Berlin Festival". Wie auch im letzten Jahr, indem Pete Doherty, Zoot Woman und Bonaparte Berlin beehrten, findet dieses Jahr der musikalische Ohrenschmaus im altehrwürdigen Flughafen Tempelhof statt. Zwischen der Abfertigungshalle und den Hangarkomplexen wird sich auch diesmal die Creme de la Creme der Indie-und Electroszene die Klinge in die Hand. So bestätigenden schon Boys Noize, Atari Teenage Riot, Feyer Ray, Port O´Brien und Peaches ihre Teilnahme am 10.-11. September auf dem stillgelegten Fluggelände.
Auf Grund der ersten Bestätigungen kann man dementsprechend eine würdige Fortsetzung der Festivalreihe hoffen, nur diesmal bitte mit etwas besserem Sound.

Montag, 22. März 2010

Congratulations als Album-Stream out now

Das Internet ist ein zweischneidiges Medium. Dem einem ist ein Freund, dem anderem ein Feind. Diese These trifft auch auf MGMT zu, die ihr neues Album "Congratulations" online gestellt haben und nun von jedem umsonst gehört werden kann. Grund für die verfrühte Veröffentlichung der LP ist ein Leck, durch das das Album ins Internet gelangt ist. Um die illegale Verbreitung zu verhindern hat sich die Band wohl oder übel für diesen Schachzug entschlossen.

Wer den Link weiter verfolgt kann sich in die neue Welt der Träumer eintauchen

Sonntag, 21. März 2010

Sprachlos

The drums waren für mich die Hoffnung dieses Musikjahres, aber als ich grade dieses Video entdeckt habe, muss ich daran doch ganz stark zweifeln.

Im Würgegriff der 80er - Head First von Goldfrapp

Alles scheint auf einmal 80er-Jahre zu sein. Selbst ich, der in die beschaulichen 90er-Jahre geboren worden bin, merke wie der Retrotrend immer mehr und mehr Einzug in mein Leben hält. Der vorzeitige Höhepunkt dieser Entwicklung haben Goldfrapp mit ihrem neuem Album "Head First" erreicht. Hier dröhnen die Synthesizer und Sängerin Alison Goldfrapp verkauft uns wunderschönen Zuckerpop, der zwischen den späten ABBA und der gesamten Poppalette der 80er oszilliert. Mit dieser Mischung gelingt es Goldfrapp, vor allem durch die Songs "Rocket" und "Beliver", einen Fuß in den Mainstream zu setzen. Leider geht wieso oft durch die zu starke Konzentration auf die Hochglanzproduktion, die Tiefgründigkeit verloren. So bleibt ein Album, das sich für Nostalgiker, Retorkids und die sich zu Ende neigende und doch nicht endene sollene Party eignet.




Montag, 15. März 2010

O.Children

Dunkle Gitarrensounds, unsicher schwebene Synthesizer und eine kraftvolle Stimme, die klingt, wie Nick Cave oder Ian Courtis. Das ist Sänger Tobi Kandi und seine Band O.Children. Der Bandname ist eine Hommage an den Song "O.Childeren" vom 2004 erschienen Album "Abattoir Blues/ The Lyre of Orpheus" von Nick Cave & The Bad Seeds.
Kandi und seine drei Kollegen aus einem der ärmsten Viertel Londons spielen New-Wave-Postpunk in einer rechtansprechenden Art und Weise. Schon im letzten Sommer machten sie mit ihrer Single "Dead Disco Dancer" auf sich aufmerksam, nun ist die neue Single "Ruins" bzw. ein neues Video dazugehöriges veröffentlicht wurden. All dies ist schon mal ein Vorgeschmack auf das Debütalbum, das der Zeit in Arbeit ist.



Samstag, 13. März 2010

You Were Imagining Things



Seit Tagen verfolgt mich dieses Lied.

Donnerstag, 11. März 2010

Fashion and Art auf 3min.de - oder die Diktatur der Popkultur

Egal ob Fashionblog oder Galeriegemälde, oft fragt man sich, was hinter den Bildern steckt, die man zu Gesicht bekommt, , welche Geschichte, welche Beweggründe, welche Intention. Die Onlineplattform 3.min.de zeigt in zwei Videoserien "Art Talk" und "The Zoo" einen Einblick in zwei unterschiedliche Medien der Popkultur.
"The Zoo" ist ein Fashionblog, der auf den Straßen Ausschau nach interessanten, inovativen Outfits hält und kurze Interviews mit den spontanen Models führt. Dabei werden nicht nur (vielleicht) nützliche Hinweis für den eigenen Look gegeben, sondern auch das ein oder andere Geheimnis gelüftet, z.B. wer hinter der Werbekampagne von Johnny Walk steckt. Geheimnisse werden auch bei "Art Talk" gelüftet. Hier wird, welch Wunder, zeitgenössische Kunst und deren Künstler thematisiert. Ebenfalls durch Gespräche mit den schrillsten Künstlern unserer Zeit, versucht man einen Einblick in deren Denken und Arbeitsweise zu bekommen. Vielleicht hilft das Videointerview mit Jonathan Meeses, dem einem oder anderem seine Forderung nach einer "Diktatur der Kunst" zu verstehen.


























Mittwoch, 10. März 2010

Neues von den "Kids"

Ein erstes Lebezeichen vom neuen MGMT-Album "Congratulations" ist im Netz nun zu hören und zwar mit der Single "Flash Delirium". Der Song klingt zu Beginn ungewöhnlich erwachsen und aufgeklärt, für das Hippi-Electropopdou, steigert sich jedoch hinein in punkrockiges Wirrwarr und während der gesamten Spielzeit assoziiert man Frequenzen aus dem Debüt "Oracular Spectacular", obwohl es doch irgendwie ungewohnt und unerwartet klingt für die Erwartungen an einen Track von MGMT. Wer auf diesen Link klickt, wird sich selbst ein Bild bilden können.
Wir freuen uns auf den 9.April, dann erscheint
"Congratulations", dass ein wenig mehr erwachsene Träumer verspricht, wobei das Cover (siehe Bild) etwas anderes verspricht.

Montag, 8. März 2010

Wenn sich zwei Erneuerer treffen - The Knife vertonen Charles Darwin


"Die Entdeckung der Evolution schließt die Einsicht ein, dass unsere Gegenwart mit absoluter Sicherheit nicht das Ende (oder gar das Ziel) der Entwicklung sein kann", dies stellte der Arzt und Journalist Hoimar von Ditfurth fest. Evolution heißt Fortschritt, sowie auch Progressivität als Pseudonym für das schwedische Electro-Avantgardeduo "The Knife" steht. Dementsprechend passt es, wie die Faust aufs Auge, dass die Geschwister Karin Dreijer Andersson und Olof Dreijerauf im letzten September zum 100.Geburtstag von Charles Darwin seine Evolutionstheorie vertonten und mit der dänischen Theatergruppe Hotel Pro Forma als Oper inszenierten. Auf dem neuem Doppelalbum von "The Knife", "Tomorrow, In A Year" kann man nun zu Hause in den musikalischen Evolutionsprozess eintauchen. Jedoch fordert das 1Stunde und 50 Minuten lange Werk den Hörer heraus, findet hier doch keine harmonische Illustrierung von "Über die Entstehung der Arten" das Hauptwerk Darwins statt, sondern wird die Entstehung des Lebens in seiner Differenziertheit in dissonante Klänge, Piepen und Geräusche versetzt. Die archaische Ausgangssituation, die Stunde Null der Existenz des Lebens wird gekonnt von den schwedischen Soundtüfftlern und Grenzgängern, die sich meistens selbst mit naturalistischen Vogelmaskenin in die Öffentlichkeit begeben, in eine bildschwere Musiksprache umgesetzt. Zum Schluss bleibt die aufwühlende Erkenntnis, wir Leben und ahnen unseren Ursprung zu kennen.


Sonntag, 7. März 2010

Willkommen in "Plastic Beach"


In mitten von baumhohen Müllbergen, Kilometer entfernt von jeglichen Anzeichen menschlicher Zivilisation, sind die Heroen der Popkultur versammelt (oder eingesperrt). Willkommen in "Plastic Beach", dem neuem Album der "Gorillaz" der Comic-Irrsinns-Band von Damon Albarn, (Sänger und Texter der Britpoppioniere "Blur") und Comicdesigner Jamie Hewlett, der für die optische Umsetzung der fiktiven Gruppe den Pinsel schwingt. Die beiden Kreativenköpfe sind jedoch nicht alleine mit ihrer Bandmitgliedern 2D (Keybord, Gesang), Noodle (Gesang, Gitarre), Russel Hobbs (Schlagzeug) und Nörgler und Vollprolet Murdoc Niccals (Bass) an diesen verwesten Ort. Es scheint als hätten sämtliche Musikgrößen der letzten 40Jahre am neuen Werk mitgefeilt, Lou Reed, Snoop Dogg, Mark E Smith, De La Soul, Mos Def, Bobby Womack und selbst Bruce Willis konnte man für den Clip der ersten Single "Stylo (featuring Bobby Womack and Mos Def)" gewinnen. Schon alleine die Vorstellung ein Album zu hören auf dem Snoop Dogg und Lou Reed zu hören (zwar nicht gemeinsam in einem Song, aber egal), bringt das Blut in Wallung und das Herz zum Rassen. Was man aus der Guestlist ebenfalls lesen kann, ohne das Album gehört zu haben, ist, dass es hier kein einheitliches Genre mehr gibt, Dupstep, Soul, HipHop, Electronica, ansätze von House, alles wird zu einer dichten experimentellen Musiklandschaft zusammen geschweißt, alt bekannte Grenzen verschwimmen. Die "Gorillaz" somit Avantgarde. Aber leider hat man es als progressiver Künstler auch schwer, bzw man hat mit dem Unverständnis seiner Umwelt zu kämpfen. Natürlich ist "Plastic Beach" nicht der Grundstein für eine neue Ära und es bricht auch nicht so radikal mit den Hörergewohnheiten, wie das schwedische Electro-Duo "The Knife" auf ihrem neuen Album "Tomorrow, in a year" (Kritik folgt), aber es bleibt beim ersten Durchhören eine latente Unsicherheit und Orientierungslosigkeit, die sich jedoch beim mehrmaligen hören aufhebt. Letztlich bleibt zu sagen, den "Gorrilaz" ist ein gutes, experimentierfreundliches Album gelungen, dass aber ohne Konkurrenz steht zu ihrem Meisterwerk "Demon Days".





Donnerstag, 4. März 2010

Bühne frei für TIM NEUHAUS

Ein neuer Gast ist fest ins Hamburger Label "Grand Hotel van Cleef" gezogen, dass schon Bands, wie Kettcar und Tomte beherbergt, Tim Neuhaus. Studiert hat dieser Jazzschlagzeug in Weimar, ist dann in den Moloch Berlin gezogen und wurde dort auf einem seiner Konzerte entdeckt. Seine musikalische Ausbildung merkt man seinem jazzigen Folk an, obwohl er diesmal Sänger, Texter und Gitarrist ist. Am 27. März erscheint seine erste EP "A Spring Odysee" auf dem Grand Hotel, danach folgt eine kleine Tour durch das Land. Im Spätsommer soll dann sein drittes Soloalbum erscheinen.

04.03. Hannover, CeBIT Sounds
13.03. Berlin, Wabe
27.03. Hamburg, Grüner Jäger*
28.03. Berlin, Roter Salon Volksbühne*
21.04. Köln, Blue Shell*
22.04. Münster, Sputnikcafé*
23.04. Stuttgart, 1210*


neuer Club "BRUNNEN 70" läd zum Feiern ein

"BRUNNEN 70", dahinter verbirgt sich ein neuer Club, der am Wochenende in der Brunnenstraße 70, nicht unweit der U-Bahnstation Voltastraße, öffnet. In einem alten 800 qm großen Möbelhaus soll nun ein Zentrum für Kunst, Kultur und electronischer Musik entstehen, organisiert wird dieses Kulturprojekt vom Verein "Zur Möbelfabrik", der seinen Hauptsitz im Vereinsheim "Rote Lampe" im Weinbergspark hat. Zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten findet am Freitag eine erst Begehung statt, untermalt mit Beats von dem deutsch-französischen Label "Salon Records". Am Samstag steigt dann die eigentliche Eröffnungsparty unter dem passenden Motto "BAUSTELLE ADE", ebenfalls werden dann wieder zahlreiche Djs für den akkustischen Genuss sorgen, unteranderem Click|Click (Kassette tbc.), Tristen (White) und Karol (Klangsucht). Hoffen wir auf zwei schöne Partys und wünschen dem "BRUNNEN 70" viel Erfolg.

Dienstag, 2. März 2010

Hi Freaks - Infos zum neuen Videodreh von Tocotronic


Seit Wochen geistert ein Gespenst durch die musikalische Landschaft, "Schall und Wahn" von "Tocotronic" und überall dort, wo es sein Angesicht preisgibt, bleiben Unsicherheit, Unbestimmbarkeit und Zweifel im Raum. So passt es auch, dass die zweite Singleauskopplung "Im Zweifel für den Zweifel" heißt und sich gegen den allgegenwärtigen Entscheidungsdrang in unserer Gesellschaft richtet. Der Videodreh fand im Admiralspalast in Berlin statt. Regie führte, wie beinahe in jedem Video der intellektuellen Spaßgruppe, Stephanie von Beauvais. Neben der Verbildlichung des Liedes, gibt es ebenfalls ein weiteres Bonbon. Ingrid Caven, Schauspieler und Chanteuse, bekannt aus Fassbinderfilmen, wie "In einem Jahr mit 13 Monden", wird die Hauptprotagonistin sein. Wir freuen uns auf dieses visuelle Werk, und sagen nichtsdestotrotz, "IM ZWEIFEL FÜR DEN ZWEIFEL"





500 Days of Summer

"500 Days of Summer", der beste Film des letzten Jahres über die Liebe, ist nun endlich auf DVD erschienen, was jeden, ausnahmslos jeden freuen sollte . Wie eine Tagebuch, dass man wahrlos durchblättert verläuft die Story über die Beziehung zwischen Summer (Zooey Deschanel) und Tom (Joseph Gordon-Levitt). In der einen Szene sieht man das glückliches verliebt Pärchen, in der darauffolgenden den verlassenen Tom apathisch Geschirr zerschlagen. Aber nicht nur der Plot, der zwischen euphorischen Verliebtsein und herzzerreißender Melancholie springt, macht diesen Film so bemerkenswert, auch der Look der Schauspieler und natürlich der brillante Soundtrack (the Smiths, Feist, Black Lips) tragen zu dem besonderen Flair des Filmes bei. Jeder, der nichtsdestotrotz den Film für eine alberne Indie-Liebesschnulze hält, wird spätestens anderer Meinung sein, wenn er sieht, wie Tom und Summer verwirrt im Fahrstuhl stehen und "There is a light that never goes out" aus den Kopfhörern von Toms I-Pod zu hören ist.



Montag, 1. März 2010

Liebe ist für alle da

Tristan steht unschlüssig auf dem S-Bahnbahnsteig und ist mit sich selbst im Zwist in welche Richtung er fahren soll, nach Westberlin zum Flohmarkt am Fehrbelliner Platz oder nach Pernzlauer Berg in den Mauerpark. Während seines innerlichen Disputs, beim Abwägen von Argumenten für den einen Ort und Gegenargumenten für den anderen, beim Kalkulieren von Tabellen und anderen Hilfsmitteln, die die Findung einer Lösung erleichtern sollen, richtet sich seine Aufmerksamkeit auf einen Mann, der auf dem Boden hockt. Mit seichten und liebvollen Bewegungen streichelt dieser eine vor ihm liegende Milchschnitte und seine Augen, vor denen leichtfettendes Haar hängt, sind mit solch inbrünstiger Sinnlichkeit und Geborgenheit gefüllt für das Konfekt aus Milchcreme und Schokoladenboden, dass es einen unweigerlich rührt. Fasziniert von diesem Bild, steigt Tristan in die nächste Bahn und merkt erst Minuten später, dass er sich in Bewegung befindet.

Ich denke, also bin Ich? - Shutter Island

Amerika 1954, US-Marshal Teddy Daniels (Leonardo DiCaprio) wird auf die Insel "Shutter Island" geschickt, die als Gefängnis für psychischkranke Strafttäter dient, um das misteriöse Verschwinden einer Insassin zu ergründen. Während seiner Ermittlungen gerät er immer tiefer in die dunkelen Geheimnisse der Strafanstalt, in der augenscheinlich Experiment zur Willenskontrolle durchgeführt werden, mithilfe von Lobotomie. (eine umstrittene Operation, bei der dem Gehirn graue Subtanz entnommen wird, um den Patienten von seinen Depressionen und Schmerzen zu befreien).
DiCaprio spielt in diesem von Martin Scorsese verfilmten Bestseller von Dennis Lehane einen Polizisten, der geprägt von den Ereignissen des 2.Weltkrieges, sich gegen die Unmenschlichkeit auflehnt, selbst jedoch auch auf Rache sinnt, gegen einen Häftling, der angeblich seine Frau und Kinder umgebracht haben soll. Teddy verliert sich immer mehr in Paranoia und Verschwörungstherorien gegen ihn und ebenfalls dem Zuschauer scheinen die wahren Zusammenhänge dieses Falles zu verschwimmen, je länger er mit DiCaprio auf "Shutter Island" verweilt.