Donnerstag, 30. September 2010

Soloalbum

Neues aus dem Hause Van Cleef. 2011 erscheint das erste Solo-Album von Thees Uhlmann, seines Zeichen Sänger, Gitarrist und Texter von Tomte. Versprochen ist wie bei jedem Soloalbum eines Künstlers einer Rockband etwas total anderes und neues. Laut dem Newsletter des Labels verspricht das Album, das zusammen mit Tobias Kuhn erarbeitet wird, "Wall of Sound, Big Band, Blues Harps, Springsteen-Klaviere, Chöre, Riffs, Soul, Staub und Schweiss!" Wir werden sehen was uns erwartet, so lange müssen die alten Evergreens der Nordlichter reichen.


Dienstag, 28. September 2010

Neues vom Hexer

Der Meister der Visualisierung von Beklemmung und Verstörung, Chris Cunningham, stellt im britischen Museum of Modern Art seinen neuen Kurzfilm zu Gill Scott-Herons (mit seit seiner gesellschaftskritischen Spoken Word-Performance als Vorreiter derRap-und HipHopkultur)"New York Is Killing Me" aus. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung zeigte Cunningham den Clip während seiner beeindruckenden Show auf dem diesjährigen Melt!

Zu sehen ist Herons in Schatten gehülltes Gesicht, das überlappt wird von Einblendungen dahin raternen Zügen und der Skyline New Yorks. Trotz der ruhig dahin fließenden Musik ist die Atmosphäre des Videos Cunninghamtypisch, das Gefühl der Gefahr ist omnipräsent. Jedoch verzichtet er auf gezielte Schrecken, wie in seinem 2005 veröffentlichten Kurzfilm "Rubber Johnny".
Die Wirkung des Films entfaltet sich durch die Reduktion der Tonspuren auf Gesang und den elektronischen Spannungsbögen, so wie der Einfügung von auf die Musik synchroniserten Field Recordings.




Orginal

Montag, 27. September 2010

Das Ende eines gelebten Traums und der Beginn eines neuen



Grade eben ist meine Bestättigung angekommen, dass ich in der Jugendredaktion der Berliner Zeitung schreiben kann. Hier nun meine Bewerbungstext, den ich schon lange Online stellen wollte aber nicht gewagt habe zu veröffentlichen. (wäre peinlich gewesen, wenn ich abgelehnt wurden wäre)

Also hier ist viel Spaß

Das Ende eines gelebten Traums

Sieben Jahre existierte in der Holzmarktstraße 25 in Berlin Friedrichshain ein urbanes Märchenland, das scheinbar aus einem längst vergessenen Kindertraum entsprang und zum Abenteuerplatz für Erwachsene wurde. Die legendäre „Bar 25“.
Schon seit Jahren von der Schließung bedroht muss die Bar nun endgültig ihre Tore schließen und bis zum 30.Oktober das Gelände am Spreeufer räumen. Auf dem Grundstück, das im Besitz der BSR ist, sollen nun im Rahmen des kontrovers diskutierten Bauprojektes MediaSpree Bürogebäude errichtet werden.


Angefangen mit einer mobilen Bar in einem Campingbus entstand in der Bar 25 eine Parallelwelt des Exzesses. In ihr fand die hedonistische Boheme und die Wohlstandsverwahrlosten Berlins ein Anlaufpunkt. Hier verschmolzen Hippieattitüde, Westernidylle und Technokultur in einem burlesk Zirkusambiente zu einem Lebensstil, der sich nachhaltig auf das Selbstverständnis der Feiergemeinschaft auswirkte. Wie Dionysos beschritt man den Weg des Exzesses und der Ekstase. Sätze wie, „ich war noch kurz in der Bar“ wurden zum Synonym für endlose Partys, deren Anfang und Ende nicht mehr auszumachen waren.

Die Bar war aber nicht nur die selbstzerstörerische Feierhölle, sie war ebenso Restaurant, Label, Spa, Hostel, Radiostation, sowie eines der wichtigsten Kulturprojekte der Berliner Subkultur mit Theater- und Filmaufführungen und Konzerten. Welchen stark Einfluss dieser Ort auf das künstlerische Leben und Schaffen hatte zeigt vor allem die Entstehung einer neuen Form von elektronischer Musik. Passend zur Philosophie, „the party never ends“, entstand ein monoton anmutender, psychedelischer Minimalsound, der durch seinen Verzicht auf Spannung und Dynamik, das Gefühl der Zeitlosigkeit untermalte.


Doch trotz aller Glorifizierung stand die Bar 25 immer wieder in der Kritik. Vor allem die Einlasspolitik und ihr elitärer Charakter,wirkten widersprüchlich zur Forderung „Spreeufer für alle“ der Initiative Media Spree versenken, bei der sich die auch die Betreiber engagierten. Dem erwidert Tobias Rapp, Journalist und Autor, in seinem Buch „Lost and Sound“, dass „wer seinen Besuchern extreme Freiräume eröffnet, einen hohen Schutzwall aufschütten muss“.


So werden sich noch in Jahren die Geister über die Bar 25 streiten. Unleugbar hingegen ist, dass die Schließung der Bar ein erhebliche Lücke in die Kunst- und Kulturszene reist und Berlin um einen magischen Ort ärmer macht. Was bleibt sind die Erinnerungen und unzähligen Anekdoten an durch tanzte Nächte, skurrile Begebenheiten und dem Gefühl wieder Kind zu sein.



Sonntag, 26. September 2010

Däumchen drehen für Afrika

Gestern Nachmittag zog ein Flashmob mit der Forderung "Däumchen drehen für Afrika" über den Alexanderplatz in das Alexa, um auf die momentane Situation der deutschen Entwicklungshilfe aufmerksam zu machen.
Ein recht schöner Kontrast, der sich einem bot, zwischen "Hauptstadtadel-Jacken" und einer rechtfragwürdigen "Modenschau" im Konsumpalast, ob die ganze Aktion etwas bewirkt hat bzw. den einen oder anderen zum Nachdenken animiert hat, ist fraglich.

Samstag, 25. September 2010

Die letzten warmen Tage in Berlin

Wer aus dem Fenster sieht hat es sicherlich schon gemerkt, der Sommer sagt "Adieu" und verabschiedet sich von uns. Somit endet auch die Zeit für Open-Airs, durchtanzte Nächte in warmen Nächten und planloses Rumpeilen durch Berlin.
Genau der richtige Moment für einen kleinen Rückblick auf die letzten Monate, die von Exzess und Träumerei geprägt war.

Ein Ort, an dem diese beiden Komponenten eine Einheit verschmolzen war wohl die Bar25. Danke meiner Arbeit für DORFDISCO versackte ich dort mit Bonaparte und Chuckamuck, um über D12 und schlechten Kartoffelsalat zu diskutieren oder der Clubmate-Wodka zu fröhnen. Leider schloss die Bar vor ein paar Wochen, und die Tränen sicherlich vielen, als sie zurückdachten an die Erlebnisse und Geschichten, die sie dort erlebten.

Abgesehen vom Versacken in der Bar, prägte das Melt!, zahlreiche Partys und geleerte Bierflaschen die warme Jahreszeit und lehrte einem welcher dreckiger aber wunderschöne Diamant dieses gottverdammte Berlin ist.

Somit genießen wir den Herbst und schwelgen nostalgisch in Erinnerungen, bereiten uns vor die Sonne am Wochenende nicht mehr zu sehen, dafür das Strobskop in der Feierhöllen, sei es auf dem Technostrich in F-hain, in den Touristenclubs oder in den kleinen Nischen, die es noch zu erkunden gilt.

Freitag, 24. September 2010

Alles wieder offen

Was ist denn hier los?
In den letzten Wochen und Monaten vollzog sich eine Entwicklung auf diesem Blog, die wohl symptomatisch für uns, die Schöpfung eines vermeidlichen Gottes, ist. Angefangen mit hohem Output sank die Anzahl an Posts und man meldete sich letztendlich als Alibi für seine Gewissen, um auf seine Existenz hinzuweisen. Das beste Beispiel für kindliche naive Euphorie.

Nichtsdestotrotz (was für ein wunderschönes Wort) begibt sich "MIT SEIFENBLASEN JONGLIEREN" in eine neue Runde der öffentlichen Prostitution und des vom Postfordismus verordneten Zwang zu Do-It-Yourself-Mentalität und kreativen Eigenvermarktung.

Wie werden sehen, wie lange dieses Hoch dieses Kulturkapitalismuses anhält, ganz im Sinne vom Max Webers treffender Analyse: "Der Puritaner wollte Berufsmensch sein, - wir müssen es sein"

Montag, 6. September 2010

4 mal werden wir noch wach


Am Freitag ist es endlich so weit. Das diejährige Berlin Festival auf dem ehemaligen Flughafen Tempelhof beschallt wieder die Stadt und die Hippster aus allen Bezirken. Um die langsam dahin schreitene Zeit etwas zu beschleunigen, wird nun hier tagtäglich bis Donnerstag ein Blick auf eher unbekanntere Künstler und Bands geworfen, abseits von den großen Namen, wie Editors, LCD Soundsystem oder Fatboy Slim, die es jedoch, vielleicht sogar eher wert sind gehört zu werden.

Den Startschuss macht Nika Roza Danilova besser bekannt als Zola Jesus. Die 22 jährige Songwriterin und Sängern aus Pheonix erinnert musikalisch recht stark an Fever Ray, die auch dies Jahr beim Berlin Festival auftreten werden. Jedoch ist die düstere, schwer Atmosphäre, die Zola Jesus erzeugt, deutlich bedrückender und unzugänglicher als bei dem Soloprojekt von Karin Dreijer Andersson, Frontfrau von The Knife.

Zola Jesus wird am wird am Freitag von 19.15h bis 20.15h auf der Hangar-5-Stage zu sehen sein. Also Warm-Up ihr neues Video "Sea Talk" von Regisseur Jacqueline Castel, in ansprechender "The Ring"-Atmosphäre.


ZOLA JESUS "SEA TALK" MUSIC VIDEO from FUTURE PRIMITIVE FILMS on Vimeo.