
Am Samstag den 16.Janur 2010, war es wieder soweit, Frostrock eröffnete wieder einmal die Openairsaison. Bei gefühlten -1000°C spielten junge Berlinerbands um die Gunst des Publikums, welches durch Applaus und Geschrei die Band mit dem besten Cover von "leise rieselt der Schnee" küren sollte. So unterschiedlich wie das Line-up waren dann auch die jeweiligen Interpretationen dieses Evergreens von der Nosierockimpro von "Jimmy Filter" bis hin zur charmanten Punkhomage von "Lobonomie" Doch nicht nur vor dieser Aufgabe der Neuschöpfung dieses Winterliedes, das jeden seit Kindheitstagen verfolgt, standen die Künstler, sondern auch die marktdurchdringende Kälte mussten sie verjagen.
Denn teilweise fühlte man sich so erschlagen von der Allmacht des Winters, wie es die satirischen Schneemannoutfits der Punkband "Lobotomie" andeuteten. Doch durch gute Musik, humorvolle Showeinlagen vom Moderator Henning während der Umbaupausen und Unmengen an Glühwein, dessen Geruch zeitweise intensiv die Luft schwängerte, wurde das Eis an den

Knochen zum Schmelzen gebracht und die letzten Eiszapfen beim Tanzen und Pogen abgeschüttelt. Die Kälte vergaß man ganz und gar bei den musikalischen Highlights des Abends The Outlive und The Artemis Twin. Mit ihrem deutschsprachigen Punkrock erweckten Outlive Erinnerungen an Zeiten, in denen man rebellisch da gegen war, sei es gegen die Eltern oder das System, und dieses Gefühl Subversion war kurzzeitig omnipräsent. Wohlverdient gewannen sie dann auch auf den ersten Platz. Das zweite benannte Highlight, The Artemis Twin gewannen leider keinen Preis, doch konnten die vier sympatischen Bandmitglieder mit ihrem sphärischen Gitarren-Indiepop-Rock die beste Atmosphäre und Dramatugie des Abends erzeugen. Somit war der Auftritt von The Artemis Twin auf der Zenit des Abends.
Nach ihrer Setlist verlor sich das Publikum immer mehr und mehr, sodass bei der letzten Band "Jimmy Filter" nicht mehr all so viele Tanzwütige anwesend waren. Ebenfalls ein Wehmutstropfen des Abends war, der Ausfall der Performence von "Pandores Tears", die durch schlechtes Zeitmanagement aller Beteiligten und zu späten Soundcheck ihre Setlist nicht spielen konnten. Als Trost erhielten sie ebenfalls den ersten Platz.
Nichtsdestotrotz kann man das diesjährige Frostrock als einen guten Auftakt für ein hoffentlich gutes musikalisches Jahr 2010 werten, dass die Sehnsucht nach Openairs geweckt hat.
von Justus
PS: Am 21. Januar werden wir in unserer Sendung "Mundpropaganda Dilebagu" von 18.30-19.30Uhr uns Frostrock noch einmal annehmen, zu hören auf www.g3dasradio.de
Alle Bands von Frostrock 2010
Drüber reden hilft
Semper Fall P.A.
The Outlive
The Artemis Twin
Lobotomie
Jimmy Filter
Pandoras Tears (konnte leider nicht performen)